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So schwer es uns anfänglich auch fiel, uns mit einem Buch zu befassen, dessen Thema „SVV/ Borderline“ aus heutiger Sicht noch nicht einmal von Psychologen hundertprozentig entschlüsselt oder gar erforscht ist, so sehr doch waren wir beeindruckt von dem vorliegenden Buch „Anders leben“. Handelt es sich doch hier um ein Buch, welches näher am Thema kaum sein könnte, bedenkt man, dass die hier zu Wort kommenden Personen allesamt Betroffene sind, die nicht nur auf erstaunlich offene Art auszudrücken versuchen, was SVV („Selbstverletzendes Verhalten“) für sie selbst bedeutet, bzw. wie sie damit umgehen, leben, sondern gleichsam auch auf äußerst kreative Weise. Ein Buch, welches abseits hochgestochener Fachsimpelei angesiedelt ist, abseits klinischer Diagnosen, Thesen und Theorien, welches sich ausschließlich nährt von Ansichten, Erlebnissen, Betrachtungsweisen und Erklärungsansätzen Betroffener, die hier nicht nur ein Portal zur Eigeninitiative aufgestoßen haben, sondern teilhaben lassen – an ihrem Leben, Leiden und dem Umgang damit. Es ist ein Buch der „Offenheit“ wie auch der „Erlebnisse“ und somit ein Nadelöhr – sowohl für Außenstehende, die hier Einblick gewinnen in eine Welt, die sich hier abseits eines Wortes wie „Krankheit“ darstellt, wie auch für Betroffene, insbesondere aus der so genannten ‚schwarzen Szene’, denen dieses Buch zumindest eines beweist: Dass man eben nicht alleine ist, dass nicht nur „SVV“ ernst genommen wird, sondern auch die Menschen dahinter und dass dieses „Syndrom“ oder „Phänomen“ – wie immer man es auch bezeichnen möchte – ein Teil der Wahrheit und des Lebens ist, welchen man nicht verstecken oder verleumden muss oder gar sollte. Ein Buch, welches Mut macht, sich seinen eigenen Sorgen und Nöten, Problemen und Leiden zu stellen, ohne sich dabei selbst an die Mauerabsätze von „Gesellschaft“ oder „Lebensqualität“ zu drängen oder drängen zu lassen. Paperback 170 Seiten 14 x 21cm ISBN: 3-937536-13-2 |